Was ist ein Dispositionskredit?

Bei einem Dispositions- oder Kontokorrentkredit räumt Ihnen Ihre Sparkasse oder Bank eine Kreditlinie ein, bis zu der Sie, ohne weitere Rückfrage oder einem Kreditantrag, Ihr Girokonto überziehen können. Dabei unterscheiden Banken bei der Inanspruchnahme eines Dispositionskredits zwischen der eingeräumten Kreditlinie und der darüber hinausgehenden geduldeten Überziehung des eingeräumten Kreditrahmens. Sind die Zinssätze bei Inanspruchnahme des Kredits innerhalb des vereinbarten Rahmens noch relativ moderat, so werden die Zinssätze bei einer Überziehung des Kreditrahmens hingegen deutlich ungünstiger und können bis zu 5 % über dem normalen eingeräumten Zinssatz liegen.

Die Höhe eines eingeräumten Dispositionskredits richtet sich üblicherweise nach den monatlichen regelmäßigen Geldeingängen, beispielsweise dem Gehalt. Die meisten Banken passen den Dispositionsrahmen laufend den dauerhaften Geldeingängen an, wobei die Limitmarke in der Regel bei der Höhe von 3 Netto-Monatsgehältern gezogen wird.

Bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen kann der Dispositionskredit helfen und einen reibungslosen Geschäftsablauf sicherstellen. Ist ein Konto jedoch laufend im „Soll“, womöglich noch bei dauerhafter Ausnutzung des Dispositionskredits am Limit, sollte man sich, um Zinsen zu sparen, Gedanken über eine Umschuldung machen. Es ist dann durchaus lohnend, einen Ratenkredit zum Ausgleich der Kontoüberziehung aufzunehmen. Sie sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sie bei erneuter Inanspruchnahme des Dispositionskredits, nach Umschuldung der vorherigen Überziehung in einen Ratenkredit, Gefahr laufen, in eine Schuldenspirale zu geraten. Man sollte daher nach der Umschuldung den bestehenden Dispositionsrahmen reduzieren.

Da Banken aktuell die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank weder zeitnah noch in vollem Umfang an die Kunden weitergeben, sind die Zinssätze derzeit für Dispositionskredite erheblich höher als sie es sein müssten.